Pädagogische Grundhaltung
Die kranken Kinder und Jugendlichen befinden sich in einer besonders belasteten Lebenssituation. Sie nehmen manchmal von einer Sekunde auf die andere nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teil. Angst und Sorgen, manchmal lebensverkürzende Prognosen, bestimmen die Gedankenwelt der Schüler_innen und deren Eltern. Die Schule für Kranke muss sich verstärkt den Grundfragen des Lebens stellen, da Krankheit und Behinderung das weitere Leben ihrer Schülerinnen und Schüler zeitweise oder lebenslang bestimmen. Curriculare Forderungen werden dabei nicht über menschliche Schicksale gestellt.
Alle pädagogischen Maßnahmen orientieren sich an der Krankheit, der Individualität der kranken Schüler_innen und an deren eigenen zur Krankheitsbewältigung gehörenden Verhalten. Den Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien wird auf Grundlage einer traumapädagogischen Haltung mit dem größten Respekt und Achtung vor den daraus resultierenden Bewältigungsstrategien in dieser besonderen Lebensituation begegnet.
Unterricht
Gemäß unserem Leitsatz "Krankheit geht vor Schule" bedeutet Unterricht mit kranken Schüler_innen immer auch Raum geben für Kreativität, Spiele spielen und sich zurückziehen können. Der Lehrplan steht an zweiter Stelle! Dabei sind wir im ständigen Austausch mit den Therapeut_innen und Erzieher_innen der jeweiligen Stationen.
Unterricht im Klinikum
Die Schüler_innen der folgenden Stationen erhalten Einzelunterricht am Krankenbett oder im Schulraum direkt im Klinikum.
Der Unterrichtsinhalt ergibt sich entweder durch Aufgaben der Stammschule der Patientinnen und Patienten oder wird nach Rücksprache mit den Kindern und Jugendlichen zusammengestellt. Zu diesem Zweck befindet sich ein mit Lehrwerken und Lehrmaterial qualitativ und quantitativ gut ausgestattetes Lehrerzimmer direkt im Klinikum.
Unterricht in der Schule
Die Kinder und Jugendlichen der Station S41, pädiatrische Psychosomatik, werden in der Mönchebergschule unterrichtet.
Der Unterricht erfolgt schwerpunktmäßig in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Darüber hinaus wird Unterricht in den Fächern Französisch, Spanisch, Politik und Wirtschaft, Kunst, Werken und methodisches Arbeiten erteilt.
Die Unterrichtsinhalte richten sich nach den hessischen Kerncurricula, den jeweiligen Lehrplänen und den gegebenen Informationen der Stammschulen. Der Unterricht findet einzeln oder in kleinen Klassen mit einem festen Stundenplan unter Berücksichtigung der jeweiligen Therapiepläne statt. Im Rahmen vielfältiger Projekte öffnen wir uns und besuchen mit den Schüler_innen andere Lernorte. Monatliche Projekttage, Förderunterricht nach Plan, Hausaufgabenunterstützung und kreative Angebote am Nachmittag runden das Angebot ab.
Sonderunterricht
Nach Beauftragung durch das staatliche Schulamt findet der Unterricht im Rahmen des Sonderunterrichts in der häuslichen Umgebung des Kindes oder der/des Jugendlichen statt. Die Beschulung im Sonderunterricht richtet sich in hohem Maße nach der gesundheitlichen Verfassung der Schülerin bzw. des Schülers und wird individuell abgestimmt.